In diesem Artikel wollen wir uns mal eine sehr interessante Frage stellen: Woher kommt Gott? Der Hintergrundgedanke ist ja eigentlich einfach: Wenn alles von irgendwas kommt, dann muss doch Gott von irgendwas kommen!
Die biblische Antwort ist: Gott war einfach schon “immer” da. Seine pure Existenz wird vorausgesetzt und ist die absolute Grundannahme des christlichen Glaubens.
Diese Antwort ist natürlich absolut unbefriedigend. Die Frage, die Kritiker dieser Tatsache immer wieder vorwerfen ist die folgende:
Wer hat Gott gemacht?
Diese Frage ignoriert nicht nur die biblische Antwort, sondern beinhaltet auch immer ein bestimmtes Weltbild.
In diesem Falle: Alles, was existiert muss einen Ursprung haben. Nichts ist einfach “da”. Es muss von irgendwo herkommen. Die Spitze dieses Problems gipfelt sich in dem Huhn-Ei-Problem: Was war zuerst da? Das Huhn oder das Ei?
Zugegeben: Unsere Welt funktioniert genau nach diesem Prinzip: Jede Reaktion hat eine bestimmte Aktion. Wir suchen also etwas, was ohne einen eigenen Ursprung eine Aktion auslösen kann. Oder um es weniger Philosophisch auszudrücken:
Wir suchen einen Domino-Stein, der umfällt ohne, dass ein anderer Stein (oder Finger) an diesem umfallen “Schuld”. Das Stichwort ist: unbewegter Erstbeweger. Ein wirklich großes Problem für die Physik.
Übrigens “leidet” auch die Urknalltheorie an diesem Problem, aber das nur nebenbei.
Gott muss nicht irgendwo herkommen
Diese rhetorische Dominostein muss also umfallen, ohne Äußere Einwirkung. Soweit wir wissen ist dies nicht wirklich möglich – außer für jemanden, der sich nicht in demselben Aktio-Reaktio-System befindet.
Dies kann in zwei Szenario geschehen: Es existiert ein System, dass mit unserem Reagieren kann und dadurch eine – für uns nicht nachvollziehbare Möglichkeit gefunden hat bei uns zu reagieren. Das dabei die Frage aufkommt, woher dieses System käme, macht dieses Szenario nicht einfacher und führt weiter in Spekulation.
Das andere Szenario wäre: Es wäre bereits vorher da und kann aber eben unser System beeinflussen.
Diese Beschreibung trifft natürlich absolut auf Gott zu. Wobei es sicherlich auch Elemente gibt, die Andeuten, dass Gott in einem anderen System lebt als wir. Wir nennen dieses System “geistige Welt”.
Aber wir sehen durch Jesus Christus, dass Gott auch mit dieser Welt agieren kann: Er wurde Teil der Welt (genauer: Mensch), während er diese Welt kontrollierte.
Was war vor Gott?
Es ist für uns unmöglich zu sagen, was vor Gott war. Wenn er schon immer da war, dann gibt es schlicht kein Zeitpunkt, welcher “vor Gott” war. Wenn er allerdings irgendwann begonnen hatte zu existieren, dann nicht mit unserem Verständnis von Zeit.
Diese Thematik bezüglich unserer Wahrnehmung von Zeit und Raum haben wir bereits in dem Artikel “Wie alt ist Gott” behandelt.
Zusammenfassung
Nach unserer Kenntnis dieser Welt (die einzige, die wir vernünftig untersuchen können) benötigen wir einen unbewegter Erstbeweger. Einen Dominostein, der alles in Rollen bringt.
Diese Rolle nimmt Gott ein. Wir können nicht wissen vorher er stammt. Seine Existenz setzt er selber voraus. (Siehe Genesis 1,1) Wie das funktioniert, können wir wohl erst herausfinden, wenn wir ihn treffen.
Leider ist das eine sehr unbefriedigende Antwort, aber die einzige plausible ohne in großes Rätselraten zu kommen.