Calvinisten sind Anhänger des theologischen Systems des Calvinismus, das auf den Lehren des französischen Reformators Johannes Calvin basiert. Sie glauben an die Souveränität Gottes, die Prädestination, die totale Verdorbenheit des Menschen, die unverdiente Gnade Gottes und die Bestimmung der Auserwählten zur Erlösung. Calvinisten betonen die Allmacht Gottes und die Notwendigkeit der Rechtfertigung allein durch den Glauben.
Die Souveränität Gottes
Calvinisten glauben fest an die Souveränität Gottes. Das bedeutet, dass sie glauben, dass Gott allmächtig ist und über allem steht. Er hat die absolute Kontrolle über alles, was in der Welt geschieht. Für Calvinisten ist Gott nicht nur ein Beobachter, der die Dinge geschehen lässt, sondern er greift aktiv in das Geschehen ein und lenkt es nach seinem Willen.
Diese Vorstellung von der Souveränität Gottes hat weitreichende Auswirkungen auf das Leben der Calvinisten. Sie glauben, dass alles, was geschieht, Teil von Gottes Plan ist. Selbst die schlimmsten Tragödien und Leiden haben einen Sinn in Gottes größtem Plan. Das bedeutet jedoch nicht, dass Calvinisten passiv sind oder sich einfach zurücklehnen und alles geschehen lassen. Im Gegenteil, sie glauben, dass sie aktiv an Gottes Werk mitarbeiten und seinen Willen auf Erden umsetzen sollen.
Für Calvinisten ist die Souveränität Gottes auch eine Quelle des Trostes und der Hoffnung. In schwierigen Zeiten können sie sich darauf verlassen, dass Gott über allem steht und dass sein Plan letztendlich gut ist. Selbst wenn sie nicht verstehen, warum bestimmte Dinge geschehen, können sie sich darauf verlassen, dass Gott einen höheren Zweck verfolgt und dass alles letztendlich zu seinem Ruhm dient.
Ein weiterer wichtiger Aspekt der Souveränität Gottes für Calvinisten ist die Lehre von der Prädestination. Sie glauben, dass Gott von Anfang an weiß, wer erretten wird und wer nicht. Diese Vorherbestimmung ist jedoch nicht willkürlich oder ungerecht, sondern basiert auf Gottes souveränem Willen und seiner unendlichen Weisheit. Calvinisten glauben, dass Gott diejenigen erwählt, die er retten will, und dass sie durch seinen Geist zum Glauben kommen.
Die Souveränität Gottes ist also ein zentraler Glaubenspunkt für Calvinisten. Sie prägt ihr Verständnis von Gott, von sich selbst und von der Welt um sie herum. Sie gibt ihnen Sicherheit, Trost und Hoffnung in schwierigen Zeiten und ermutigt sie, aktiv an Gottes Werk mitzuwirken. Calvinisten sind davon überzeugt, dass Gott über allem steht und dass sein Plan letztendlich gut ist. Sie vertrauen darauf, dass er alles zum Guten führen wird, auch wenn sie nicht immer verstehen, warum bestimmte Dinge geschehen. Letztendlich glauben Calvinisten fest daran, dass Gott souverän ist und dass sein Wille geschehen wird, egal was passiert.
Die Erwählung
Calvinisten glauben an die Lehre der Erwählung, die besagt, dass Gott von Anfang an bestimmte Menschen dazu bestimmt hat, gerettet zu werden. Dies bedeutet, dass diejenigen, die errettet werden, von Gott ausgewählt wurden, bevor sie überhaupt geboren wurden. Diese Vorherbestimmung ist ein zentraler Glaubenspunkt im Calvinismus und unterscheidet sich stark von anderen christlichen Lehren.
Für Calvinisten ist die Erwählung ein Beweis für Gottes Souveränität und Allmacht. Sie glauben, dass Gott in seiner Weisheit und Güte diejenigen auswählt, die er retten will, unabhängig von ihren Taten oder Verdiensten. Dies bedeutet, dass die Errettung allein auf Gottes Gnade beruht und nicht auf menschlichen Anstrengungen oder Verdiensten.
Ein häufiges Missverständnis über die Lehre der Erwählung ist, dass Calvinisten glauben, dass Gott einige Menschen dazu verdammt, verloren zu gehen. Dies ist jedoch nicht der Fall. Calvinisten glauben vielmehr, dass Gott souverän ist und das Recht hat, zu wählen, wen er retten will. Sie glauben, dass Gottes Erwählung auf seiner Liebe und Barmherzigkeit beruht und dass er niemanden dazu verdammt, verloren zu gehen.
Die Lehre der Erwählung kann für einige Menschen schwer zu akzeptieren sein, da sie den freien Willen des Menschen in Frage stellt. Calvinisten glauben jedoch, dass der freie Wille des Menschen nicht im Widerspruch zur Erwählung steht. Sie glauben, dass Gott in seiner Souveränität sowohl den freien Willen des Menschen respektiert als auch seine Erwählung durchführt.
Für Calvinisten ist die Erwählung ein Trost und eine Quelle der Hoffnung. Sie glauben, dass sie durch Gottes Erwählung Sicherheit und Gewissheit in ihrem Glauben finden können. Sie vertrauen darauf, dass Gott treu ist und sein Versprechen, diejenigen zu erretten, die er erwählt hat, erfüllen wird.
Die Lehre der Erwählung kann auch eine Herausforderung sein, da sie Fragen nach Gottes Gerechtigkeit und Liebe aufwirft. Einige Menschen mögen Schwierigkeiten haben, zu verstehen, warum Gott einige Menschen erwählt und andere nicht. Calvinisten glauben jedoch, dass Gottes Wege höher sind als unsere Wege und dass wir ihm vertrauen können, auch wenn wir nicht alles verstehen.
Insgesamt ist die Lehre der Erwählung ein zentraler Glaubenspunkt im Calvinismus, der die Souveränität Gottes und die Sicherheit der Gläubigen betont. Calvinisten glauben fest daran, dass Gott in seiner Weisheit und Güte diejenigen erwählt hat, die gerettet werden sollen, und dass sie durch seine Erwählung Sicherheit und Gewissheit in ihrem Glauben finden können. Trotz der Herausforderungen und Fragen, die die Lehre der Erwählung aufwerfen kann, vertrauen Calvinisten darauf, dass Gott treu ist und sein Versprechen, diejenigen zu erretten, die er erwählt hat, erfüllen wird.
Die totale Verdorbenheit des Menschen
Calvinisten glauben, dass der Mensch von Natur aus vollkommen verdorben ist. Das bedeutet, dass wir alle von Geburt an sündhaft sind und uns nicht aus eigener Kraft für das Gute entscheiden können. Diese Lehre wird auch als “totale Verdorbenheit” bezeichnet und ist ein zentraler Bestandteil des calvinistischen Glaubens.
Für Calvinisten ist die totale Verdorbenheit des Menschen eine Folge des Sündenfalls im Garten Eden. Adam und Eva haben durch ihren Ungehorsam gegenüber Gott die gesamte Menschheit mit der Erbsünde belastet. Das bedeutet, dass wir alle von Natur aus dazu neigen, gegen Gottes Gebote zu verstoßen und uns von ihm zu entfernen.
Diese Lehre mag für manche Menschen schwer zu akzeptieren sein, da sie impliziert, dass wir keine Kontrolle über unsere eigenen Handlungen haben. Doch für Calvinisten ist die totale Verdorbenheit eine Realität, die sie durch die Bibel bestätigt sehen. Sie glauben, dass nur durch Gottes Gnade und Erwählung ein Mensch gerettet werden kann.
Die totale Verdorbenheit des Menschen hat auch Auswirkungen auf das Verständnis von Erlösung bei Calvinisten. Da wir uns aus eigener Kraft nicht für das Gute entscheiden können, ist es allein Gottes Werk, uns zu erretten. Calvinisten glauben an die Prädestination, das heißt, dass Gott von Anfang an bestimmte Menschen erwählt hat, um gerettet zu werden. Diese Erwählung ist unabḧängig von unseren Taten oder Verdiensten, sondern allein aufgrund von Gottes souveräner Gnade.
Für Calvinisten ist die totale Verdorbenheit des Menschen also ein zentraler Aspekt ihres Glaubens. Sie sehen darin die Realität der menschlichen Natur, die ohne Gottes Eingreifen verloren wäre. Doch gleichzeitig bedeutet dies auch eine tiefe Dankbarkeit für Gottes Gnade und Erwählung, die es uns ermöglicht, gerettet zu werden.
Insgesamt ist die totale Verdorbenheit des Menschen ein Thema, das Calvinisten ernst nehmen und das ihr Verständnis von Erlösung und Gottes Souveränität prägt. Es erinnert sie daran, dass sie ohne Gottes Gnade verloren wären und dass ihr Heil allein von ihm abhängt. Es ist eine Lehre, die sie demütig macht und sie dazu ermutigt, sich ganz auf Gottes Führung und Errettung zu verlassen.
Die unverdiente Gnade Gottes
Calvinisten glauben fest daran, dass die Gnade Gottes unverdient ist. Das bedeutet, dass wir als Menschen nichts tun können, um Gottes Gnade zu verdienen oder zu verdienen. Es ist ein Geschenk, das uns frei gegeben wird, ohne dass wir es verdienen. Diese Vorstellung mag für einige Menschen schwer zu akzeptieren sein, da wir oft dazu neigen, Dinge zu verdienen oder zu verdienen, indem wir hart arbeiten oder gute Taten vollbringen. Aber für Calvinisten ist die Gnade Gottes etwas, das uns einfach gegeben wird, weil Gott uns liebt und sich um uns kümmert.
Die Idee der unverdienten Gnade Gottes ist tief in der calvinistischen Theologie verwurzelt. John Calvin, der Begründer des Calvinismus, betonte die Souveränität Gottes und die totale Abhängigkeit des Menschen von ihm. Calvinisten glauben, dass wir als Menschen von Natur aus sündhaft sind und uns daher die Gnade Gottes nicht verdienen können. Es ist allein Gottes Barmherzigkeit und Liebe, die uns diese Gnade schenkt.
Diese Vorstellung kann für einige Menschen beängstigend sein, da sie das Gefühl haben könnten, dass sie keine Kontrolle über ihr eigenes Schicksal haben. Aber für Calvinisten ist die unverdiente Gnade Gottes eine Quelle des Trostes und der Hoffnung. Sie erinnert uns daran, dass wir nicht allein sind und dass Gott immer bei uns ist, egal was passiert.
Die unverdiente Gnade Gottes erinnert uns auch daran, dass wir nicht perfekt sein müssen, um von Gott geliebt zu werden. Wir müssen nicht alles richtig machen oder immer die richtigen Entscheidungen treffen. Gott liebt uns so, wie wir sind, mit all unseren Fehlern und Schwächen. Diese Vorstellung kann eine große Erleichterung sein, da sie uns von dem Druck befreit, perfekt sein zu müssen.
Die unverdiente Gnade Gottes erfordert jedoch auch eine gewisse Demut von uns. Wir müssen akzeptieren, dass wir nicht alles kontrollieren können und dass wir auf Gottes Gnade angewiesen sind. Das bedeutet, dass wir uns nicht auf unsere eigenen Fähigkeiten oder Verdienste verlassen können, sondern darauf vertrauen müssen, dass Gott uns führt und beschützt.
Insgesamt ist die unverdiente Gnade Gottes ein zentraler Bestandteil des calvinistischen Glaubens. Sie erinnert uns daran, dass wir nicht allein sind und dass Gott immer bei uns ist. Sie erinnert uns auch daran, dass wir nicht perfekt sein müssen, um von Gott geliebt zu werden. Die unverdiente Gnade Gottes ist eine Quelle des Trostes und der Hoffnung für Calvinisten und erinnert sie daran, dass sie immer auf Gottes Liebe und Barmherzigkeit zählen können.
Fazit
Calvinisten glauben an die Lehren des reformierten Theologen John Calvin, die unter anderem die Souveränität Gottes, die Prädestination und die totale Verdorbenheit des Menschen betreffen. Sie glauben auch an die Heilige Schrift als alleinige Autorität in Glaubensfragen und betonen die Bedeutung der Gnade Gottes für die Erlösung der Menschen.