Die Bibel gilt als das Wort Gottes – daher sollten doch alle Bibeln gleich sein, oder? Tatsächlich ist das nicht der Fall.
Sind alle Bibeln gleich? Nein. Es gibt leichte Unterschiede in den überlieferten Grundtexten. Damit sind nicht alle Bibeln gleich.
Warum sind nicht alle Bibeln gleich?
Im Islam gilt es als gutes Argument, dass der Koran fehlerfrei und Buchstabengenau – bezogen auf den arabischen Originaltext – überall auf der Welt identisch ist. Damit soll die göttliche Herkunft des Koran bestätigt werden. (Diese Argumentation stimmt übrigens nicht)
Die Grundtexte der Bibeln erheben nicht diesen Anspruch. Jeder Gläubige geht davon aus, dass diese generell gut erhalten sind und wir heute den Original-Text ohne Probleme rekonstruieren können. Daher sieht ein Christ gar nicht erst ein Problem, wenn es Unterschiede des Grundtextes gibt.
Wir haben heute tausende antike Schriftrollen, die die Korrektheit der heutigen Bibel bestätigen. Es gibt einige “Zweige” von Textversionen, deren Unterschied ist aber so klein, dass sie den Kern des Christentums nicht im Ansatz berührt.
Warum das für den Alltag nicht den Ausschlag gibt
Der vollständige Grundtext (die Originalsprachen der Bibel sind Hebräisch, Aramäisch und Altgriechisch) ist in der Regel nur ein Problem für Gelehrte. Gläubige lesen die Bibel in ihrer eigenen Sprache – die Kenntnis für andere Sprachen wird nicht benötigt. (Anders als z.B. im Islam)
Denn: In allen überlieferten Schriften sind die Prinzipien der Bibel identisch, Abweichungen gibt es gelegentlich in einzelnen Worten. Prinzipien werden dadurch nicht verfälscht, da diese durch andere Bibelstellen deutlich gemacht werden können.
Das ist z.B. ein großer Unterschied zum Koran: Dieser hat Regeln, die Wort für Wort eingehalten werden müssen. (Inklusive anderer Schriften, die vom Leben von Mohammed berichten) Da ist es wichtig, dass die exakten Wörter erhalten bleiben, (Was sie auch nicht immer sind) um die Aussage klar zu machen.
Fazit
Ja. Nicht alle Bibeln sind gleich. Es gibt nicht nur Unterschiede in der Übersetzung, sondern auch in dem Text, in dem Übersetzt wurde. Dass das Wort aber nicht zeichengenau übertragen wurde, ist kein Anspruch im Christentum.