In diesem kleinen Artikel beschäftigen wir uns mit der Frage: Muss man beim Beten die Hände falten oder wann muss man das tun? Die Antwort auf diese Frage ist erstaunlich einfach.
Beim Beten muss man die Hände nicht falten. Dies ist eine Geste der Unterwerfung vor Gott, welche sich in der menschlichen Tradition verfestigt hat. Wie bei allen Gebetshaltungen gilt auch hier: Keine ist Verpflichtend und das Gebet sollte kein Abarbeiten von Ritualen sein, sondern eine ehrliche Begegnung mit Gott.
Warum werden die Hände zum Gebet gefaltet?
Fangen wir doch erstmal bei der Thematik an, warum die Hände zum Gebet überhaupt gefaltet werden. In der Bibel und in den Lehren Jesus finden wir diese Vorschrift nämlich nicht.
Gefaltete Hände sind ein Zeichen der Unterwerfung und das erbitten der Gnade von Gott. Gucken wir uns doch mal diese Haltung an:
Wer sich ein wenig mit den Körperhaltungen von Menschen auskennt, der wird in diesem Bild ein Mann sehen, der auf seinen Knien jemanden anfleht. Er bittet und bettelt darum, dass er etwas von der anderen Person bekommt.
Im Bild der Bibel kann das ein König sein, wie sich Jesus zum Beispiel selber beschreibt. (Diese Vorstellung vor der Niederwerfung Jesu ist übrigens katholisch und evangelisch.)
Oft wird der Teil mit dem Knie bei beten weggelassen. Gelegentlich die Hände werden gefaltet, um auf diese Position hinzuweisen.
Wer also die Hände zum Gebet faltet, der zeigt seine Unterwerfung unter die Macht von Gott und erkennt ihn als höhere Macht ein.
Muss man die Hände dann falten oder nicht?
Das Beten im Christentum ist eine sehr persönliche Angelegenheit. Jeder Gläubige selbst muss selbst und alleine vor Gott treten. In welcher Form oder in welcher Art ist dabei völlig egal.
Wichtig ist die innere Haltung vor Gott – der eine findet den Aspekt des “Kind Gottes” wichtiger, als der “allmächtige Herrscher” und richtet sich dementsprechend aus. Solange der Glaube an Jesus Christus Kern des Glaubens ist, ist die genaue Gebetshaltung egal.
Dies bezieht sich auch auf die Hände! Wer es genauer haben möchte, der klicke auf den folgenden Artikel: Gebetshaltungen im Christentum
Wann sollte man die Hände in einem Gebet falten?
Ein Christ muss nicht die Hände zum Gebet falten. Alternativen können auch das erheben in die Luft sein, Während andere beim Wandern beten. Doch gibt es Situationen, in der man sich überlegen sollte, ob das falten der Hände nicht sinnvoll wäre.
Eine solche Situation ist es, wenn man noch nicht ganz verstanden hat, dass Gott wirklich der Herrscher über alles ist. Dann kann es sinnvoll sein, sein Gebet in der bittenden Haltung vorzubringen. Dies verbessert das Gebet und das erhören nicht zwingend, aber es kann etwas innerhalb des Gläubigen ändern.
Wir dürfen nämlich nicht vergessen: Die Körperhaltung während des Gebets kann das Gebet und die Einstellung zu Gebet ändern. Wer sich bewusst während des Gebets Gott unterwirft (in dem er oder sie bewusst die bettelnde Haltung einnimmt), der macht sich immer wieder bewusst, wer der Herrscher wirklich ist.
Der Entscheidende Punkt dabei ist: Dies sollte eine bewusste Entscheidung sein und als Christ sollte man sich bewusst sein, was die Haltung bedeutet und was es für einen selber “macht”. Oft kann auch schon das reine einnehmen der Haltung (auch ohne Hinknien, nur gefaltete Hände) etwas im Herzen des Gläubigen ändern.
Es ist in etwa so, als würde man sich zum lachen zwingen, wenn einem nicht danach ist. Das Gefühl folgt da dem Körper.
Fazit: Muss man beim Beten die Hände falten?
Ein Christ muss die Hände für das Gebet nicht falten. Er kann für sein Gebet eine beliebige Körperhaltung einnehmen. Die innere Einstellung beim beten ist viel wichtiger. Diese kann aber mit “erzwungenen” Körperhaltungen beeinflusst werden.