Dieser Artikel beschäftigt sich mit der Frage: “Kommen Reiche in die Hölle?” Denn eins ist ja bekannt: Gier ist schlecht und Jesus warnte ja bereits in einem kryptischen Gleichnis davor, dass Kamele eher in Nadelöhre passen, denn reiche ins Himmelreich kommen. Auf den ersten Blick sind alle Reichen also erstmal in die Hölle verdammt, oder?
Aber wirklich nur auf den ersten Blick. Fest steht: Ob jemand in die Hölle oder Himmel kommt, entscheidet nicht ein volles oder leeres Bankkonto. Auch ist ein volles Konto eher als eine Art Bürde zu sehen, denn Gottes Gunst. (Wir haben diese Thema ausführlicher an der Thematik der Aktien besprochen) Allein das Vertrauen in Jesus Christus als Retter rettet vor der Hölle. Doch betrachten wir die Problematik mal im Detail.
Jesus, der Reiche, die Hölle und ein Nadelöhr
Die markanteste Stelle, die verleiten lässt, dass alle reichen Menschen in die Hölle verdammt sind, findet sich gleich mehrfach in der Bibel: Markus 10,25, Lukas 18,25 und Matthäus 19,24. Je nach Stelle und Übersetzung geht die Textstelle in etwa so:
Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in das Reich Gottes gelangt.
Sicherlich könnte man diesen Satz jetzt stundenlang auseinender nehmen, jedes einzelne Wort auseinender nehmen; prüfen ob wirklich ein Kamel oder doch einer ein dickes Seil gemeint ist. Oder ob “das Nadelöhr” eine sehr enge Gasse in Jerusalem war, wo sich Kamele gerade so durchquetschen können – ich denke der Kern ist folgender: Etwas dickes soll durch einen dünnen Durchgang.
Die Volxbibel umschreibt es mit “Pferd” und “Schlüsselloch”. Die Metapther an sich ist klar: Es ist sehr unmöglich, dass ein reicher in das Reich Gottes kommt;- und wer nicht in das Reich Gottes kommt, der kommt in die Hölle. Das ist wirklich leider entweder-oder. Ein wirkliches Zwischending gibt es nicht.
Also: Keine Chance der Hölle zu entkommen, wenn man reich ist? Jetzt kommt der Clou: Es ist nur eines von vielen Gleichnissen von Jesus, die davon erzählen, wer alles in die Hölle kommt. Ob es irgendwelche Söhne von Weinbauern sind oder ungerechte Haushälter oder Leute, die Gott ablehnen – es kommen diese Leute nicht automatisch in die Hölle, nur weil Jesus diese aufgezählt hat!
Die innere Haltung zählt
Jesus ist die innere Haltung zu etwas viel wichtiger, als eine bestimmte Tatsache an sich. Beispielsweise findet sich auch kein Hinweis darauf, dass Arme Menschen automatisch in den Himmel kommen. Wenn dieser arme Mensch sein ganzen Leben nur dem Geld hinterher Jagd und damit Gott in den Hintergrund stellt (oder gar nichts von ihm wissen will), so ist ihm auch ein Platz in der Hölle sicher.
Wenn dagegen jemand mit Reichtum gesegnet ist und in Geld schwimmt und dieser dieses für Gottes Reich einsetzt, ist die Chance größer, dass er der Hölle entkommt. Allerdings ist es kein muss.
Gott muss in das Leben von Menschen eingreifen, damit diese eine entsprechende innere Haltung bekommen und vor der Hölle gerettet werden. Dies können Menschen von sich aus anstreben, aber es kostet viel Ego und benötigt ein demütiges Herz.
Wie Reiche aus der Hölle befreit werden
Zu allererste muss ein Mensch folgendes verstanden haben: Er hat in Gottes Augen versagt. Egal, was er macht – er hat genügend Fehler gegenüber Gott (“Sünden”) gemacht, damit er die Hölle eigentlich verdient. Es ist quasi unmöglich, dass ein Mensch nicht sündigt! Selbst “falsche” Gedanken gelten als Sünde!
Um den letzten Absatz klarer zu machen: Jeder Mensch verdient in Gottes Augen die Hölle als ewige Bestrafung! J.E.D.E.R. – nicht nur reiche Menschen! Das Reich sein aus purer Gier ist nur ein weiterer Tropfen auf dem heißen Stein, der in die Hölle führt.
Doch es gibt auch gute Nachrichten: Es ist möglich Gott um Verzeihung zu Bitten und sein restliches Leben für und mit ihm zu Leben. Wenn ein Reicher (oder – wie wir jetzt wissen – jeder Mensch) Gott um Verzeihung bittet, wird seine sündige Schuld an Jesus Christus übertragen (Sollte dies ein Theologe lesen: Bitte nicht hauen, ich versuche es einfach zu halten) und die Person selbst gilt vor Gott fortan als sündenfrei.
Wenn diese Lebensübergabe ernst gemeint wahr, dann beginnt Gott die Person zu ändern. Stück für Stück wird der Charakter anders und ein Reicher könnte erkennen, dass Geld nicht alles ist und eine komplett andere Laufbahn einschlagen.
Ein deutliches Beispiel für eine solche Veränderung ist Nathanael Draht. Mit 30 Jahren schaffte er es mit einer Erfindung zum Millionär und hatte für sein Leben ausgesorgt;- doch dann traf er auf Gott, Geld wurde ihm egal und er wurde Missionar und verkündete Gottes Wort. Seine inspirierende Geschenke hat er aufgeschrieben und ist hier im SCM Shop zu finden.
Erst durch das zuwenden an Gott, kann ein Reicher aus der Hölle entkommen.
Geldgier bringt Reiche in die Hölle
Wichtig bei allem ist eines zu verstehen: Geld wird in der Bibel nicht per se als schlecht angesehen. Es ist “nur” ein Mittel zum Zweck, die Christen lernen sollten zu beherrschen. Mit Geld können gute Dinge vollbracht werden und Reichtum kann die schlechten Seiten eines charakter hervorbringen;- oder sie ganz verderben.
Ich möchte jetzt nicht in die tiefen theologischen Abgründe von Geld abtauchen, ich sage nur eins: In der Bibel gibt es auch (finanziell) reiche Menschen – diese wurden aber immer von Gott beschenkt oder waren auf der Richtung zur Hölle. Als Faustregel kann man das Verhältnis zu Geld und Reichtum in der Bibel so zusammenfassen: Gott gibt und Gott nimmt.
Wenn der Mensch von alleine versucht Reich zu werden, kann dies durchaus funktionieren. Dies gipfelt aber allzu oft in der Geldgier von Menschen (bzw hat dort ihren Ursprung). Das heißt: Geld ist diesem Menschen wichtiger, als Gott – und das ist – Wer errät es? – der Weg in die Hölle.
Dürfen Christen reich sein?
Dürfen Christen denn dann gar nicht reich sein? Doch. Dürfen sie. Es ist aber eine große Frage, wie ein gläubiger Christ an das Geld gekommen ist: Ist es ein reines Geschenk von Gott, hat der Christ das Geld gestohlen oder hat er sein Leben damit verbracht dem Geld hinterher zu rennen?
Von diesen drei Fragen sollte nur die allererste der Grund sein, warum ein Christ reich ist. Die anderen Gründe sind schon Sünde und sollten vermieden werden. Das bedeutet natürlich nicht: Ein Christ darf und muss warten, bis Geld vom Himmel fällt. Er kann und darf es sich durchaus mit seiner Arbeit erwerben!
Wenn er dabei mit einem guten Gewissen arbeitet, und ein gutes Verhältnis zu Gott hat, dürfte Gott ihm den Reichtum geschenkt haben;- damit einhergeht aber auch eine biblische Verantwortung einher sorgsam und verantwortungsvoll umzugehen.
Fazit
Nicht das Geld an sich bringt jemanden in die Hölle, auch nicht der Umgang damit. Jeder Mensch, ob reich oder arm, ist auf dem Weg in die Hölle und muss von Jesus gerettet werden. Der Umgang mit Reichtum ist dabei allerdings ein gutes Indiz, wie es mit der Beziehung zu Gott aussieht.
Weiterführende Literatur
Richtig mit Finanzen umgehen – Dieser Ratgeber von Joyce Meyer hilft Christen einen verantwortungsvollen und biblischen Umgang von Geld aufzubauen. Wie immer liegt dabei der Fokus eher auf der praktischen Umsetzung, denn der tiefen Theologie > Zum SCM Shop
Gott und Mammon – Dieses Buch untersucht die Beziehung zwischen Gott, dem Menschen und dem Geld. Es ist kein reines Theologie-Buch über das Thema Geld, sondern bezieht auch die Mentalität der Menschen zu Geld hinein > Zum SCM Shop