In diesem Artikel beantworten wir die Frage “Kann man sich selbst Taufen?” und gucken uns an warum die Regelung so ist, wie sie ist.
Man kann sich nicht selbst Taufen. Eine Taufe muss immer von jemand anderem vorgenommen werden. Je nach Konfessionsangehörigkeit müssen dies sogar bestimmte Personen sein.
Kann man sich selbst Taufen?
Wie in der Einleitung bereits erwähnt: Es ist nicht möglich sich selbst zu taufen. Die Gründe dafür liegen einmal im Prinzip der Taufe und dem christlichen Glauben an sich. Dieser Text möchte nicht einzelne Taufpraxen untersuchen, sondern konzentriert sich auf die wesentlichen Punkte, bei denen sich die meisten christlichen Gläubigen einig sind.
Warum kann man sich nicht selbst Taufen?
Der Hauptgrund, warum man sich nicht selber Taufen kann, liegt in der Ermächtigung, die ein Gläubiger von Gott kriegt und der Tatsache, dass dies in der Bibel niemals der Fall war. Ebenso findet sich in keiner modernen christlichen Gemeinde eine Praxis, dass man sich selbst taufen kann oder gar sollte.
Was genau bei einer Taufe passiert, ist eine große Streiterei zwischen den verschiedenen Kirchen. Die Baptisten haben eine andere Meinung, als die evangelische Landeskirche;- aber eines ist gleich: Es wird benötigt in die Gemeinschaft der Gläubigen übernommen zu werden, die im Namen von Jesus Christus handeln.
Nun ist es entscheidend auf welchen Namen der Täufling getauft werden soll: Und zwar im Namen des Sohnes, der Heiligen Geistes und des Vaters. (Oder ähnliche Formulierungen) Wer allerdings im Namen eines anderes handelt, muss von diesem dazu Beauftragt sein.
Wer schon mal einen Strafzettel erhalten halt, wird ganz unten sowas wie “im Auftrag des Oberbürgermeisters” gelesen haben. Dieser gab also direkter oder indirekt den Auftrag Prüfungen durchzuführen und entsprechende Strafzettel zu verteilen.
Wer aber behauptet im Auftrage zu handeln und nicht den Auftrag zu haben, kann dafür belangt werden – und eventuelle Strafzettel werden dadurch hinfällig. Die Person hatte schlicht von Anfang an nicht das Recht im Namen des Oberbürgermeisters irgendwas zu machen.
Das selbe Prinzip gilt auch, wenn jemand im Namen von Jesus Christus tauft. Jesus Christus gibt nur seinen Anhänger die Aufgabe und die Vollmacht entsprechende Taufen durchzuführen – wer noch nicht getauft ist, der hat diese Vollmacht noch nicht erhalten und kann somit überhaupt nicht taufen… schon gar nicht sich selber.
Wer sich selbst tauft, der schüttet höchstens Wasser über seinen Kopf und ist nicht im biblischen Sinne getauft.
Kann es dazu Ausnahmen geben?
Wie bei jeder Regel muss es doch auch bei dieser Regelung eine Ausnahme geben, oder? Soweit ich weiß gibt es keine Ausnahmen. Es ist unter keinen Umständen möglich, dass man sich selbst taufen kann. Eine Taufe wird immer von einem anderen Gläubigen durchgeführt.
In Kirchen, in denen nur der Pfarrer oder Priester eine Taufe durchführen darf, können auch Laien in einer Notsituation taufen. In den meisten Freikirchen kann jeder Gläubige taufen. Eine Ausnahme, dass jemand sich selbst tauft ist nicht vorgesehen und es gibt auch keinen Präzedenzfall in der Bibel.
Wenn man nun am Ende der Welt zum Glauben kommt und sich ganz alleine irgendwo befindet und nun gar keinen anderen Gläubigen zu Seite hat, dann stellen sich die folgenden Fragen: Wie konnte so eine Person überhaupt zum Glauben an Jesus Christus kommen? Und viel wichtiger: Ist diese Person denn überhaupt gerettet?
Die allermeisten Christen würden auf die letzte Frage antworten: Ja. Allein der Glaube an Jesus Christus reicht aus, um gerettet zu werden. Eine Taufe ist nicht zwingend notwendig. Was jetzt allerdings passiert, wenn diese Person einen anderen zum Glauben bringt zum Thema Taufe ist eine sehr theoretische…
Es ist keine Ausnahme möglich: Man kann sich nicht selbst taufen! Eine Taufe muss immer von einem anderen Gläubigen durchgeführt werden.
Warum es sinnvoll ist, dass man sich nicht selbst taufen kann
Es gibt auch gute, sogar biblische, Gründe warum es sinnvoll ist, dass man sich nicht selbst taufen kann.
Zuerst der praktische Grund: Irgendwie muss man vom Glauben an Jesus Christus erfahren haben. In der Regel begegnet man auf der geistigen Reise zu Jesus Christus anderen Christen. Diese bringen einem die Nachricht des Evangeliums näher und leiten die Person an im Glauben fortzuschreiten. Oft sind solche “Paten” dann auch die Täufer der entsprechenden Person.
Das also jemand zum Glauben ohne Kontakt zu Christen ist eher unwahrscheinlich. Dennoch ist es in der Zeit des Internets zu minderst theoretisch möglich, dass sich jemand alles zu Jesus im Internet durchliest und den christlichen Glauben versteht und ihn beginnt zu glauben.
Dann glaubt dieser allerdings auch daran, dass die Bibel das inspirierte Wort Gottes ist und somit Anweisungen enthält wie ein Christ mit bestimmten Dingen umzugehen hat.
Er wird darin nicht nur kein Beispiel finden, wo sich jemand selbst tauft (selbst Jesus wurde getauft) und kann daraus was ableiten;- sondern er wird auch die Briefe von Paulus und die Apostelgeschichte lesen, welche dazu aufrufen sich als Gemeinschaft der Christen regelmäßig zu treffen und sich gegenseitig im Geiste zu stärken.
Oder anders ausgedrückt: Kein Mensch kann alleine ein guter Christ sein. Die Verbindung mit anderen Christen macht einen wichtigen Teil des Glaubens aus – somit sind immer Gläubige da, die Taufen könnten.
Kurzfassung
Um es nochmal kurz zusammenzufassen: Eine Selbsttaufe ist nicht möglich und auch nicht im Sinne des christlichen Glaubens. Eine Taufe muss immer von einem anderen Christen durchgeführt werden, da damit auch eine Art Verbundenheit in einer Gemeinde bzw. im Leibt Christi gekennzeichnet ist.