Die Frage nach Arbeit oder nicht Arbeit an bestimmten Tagen ist im christlichen Abendland eine durchaus wichtige. In diesem Artikel wollen wir uns die Frage stellen: “Darf ein Christ am Sonntag arbeiten?”. Die Begründung der Antwort ist mal wieder komplizierter, als es erste den Anschein hat.
Ein Christ darf dann an einem Sonntag arbeiten, wenn es nicht gegen sein Gewissen ist. Es ist für Gott allerdings wichtiger, dass er ständig geehrt wird, denn an einem bestimmten Tag.
Der Sonntag und das Gesetz Mose
Bevor es jemand einwerfen kann: Ja, vermutlich ist nach hebräischer Zählung nicht der Sonntag der letzte Tage der Woche, sondern der Samstag und somit der Sabbat. Im alten Testament steht: “Ehre den Sabbat”. Damit ist traditionell der 7. Tag der Woche gemeint.
Machen wir es kurz: Das Gesetz gilt für Christen nicht mehr. Somit auch nicht die Vorgabe des Sabbats. Das beginnt bei der Beschneidung, über Essensgebote bis hin zu den 10 Geboten! Jesus Christus ist dafür gestorben uns vor der Last dieser Gesetze zu befreien. (Römer 8:1-2) Heißt das, dass wir jetzt gar nichts mehr machen müssen?
Nein. Das heißt, dass die Regeln des alten Testamentes schlicht nicht mehr gelten. Im neuen Bund mit Jesus gelten andere “Regeln”. Diese Regeln bringen niemanden in den Himmel, aber werden aus der Liebe zu Gott von den Gläubigen gehalten. (Römer 6)
Was hat Jesus mit dem Sonntag zu tun?
Warum jetzt ausgerechnet der Sonntag ein spezieller Tag für Jesus wurde, ist Tradition. Ob das jetzt daran liegt, dass Jesus an einem Sonntag von den Toten aufstieg oder aus einem anderen Grund, ist egal.
Denn: Im Neuen Testament wird kein fester Tag genannt, an dem Mann Gott ehren soll bzw. an ein Gottesdienst stattfinden sollte. Wir können war davon ausgehen, dass die Urchristen den Sabbat hielten (allerdings nicht mit den strengen Regeln der Pharisäer)
Wie soll es denn stattdessen sein?
Was sollen Christen am Sonntag tun?
Christen sollten am Sonntag dasselbe tun, wie an jedem anderen Tag der Woche: Nächstenliebe ausüben, Gott ehren und das Wort Gottes verbreiten. Ja, richtig gelesen: Jeden Tag, Nicht nur an einem Tag in der Woche.
Jeden Tag und am besten auch zu jeder Zeit sollen wir Gott ehren, für die anderen da sein und dafür sorgen, dass Gottes Wort verbreitet wird. Der Sonntag ist kein besonderer Tag für die wirklich wichtigen Sachen.
Allerdings lehrt uns die Bibel, dass wir uns als Christen regelmäßig treffen sollen. In der Apostelgeschichte lesen wir, dass sich die Anhänger Christi jeden Tag irgendwie getroffen haben. Und jeden Tag sich in der Bibel lehrten, Sangen und Beten.
Wir begrenzen uns dabei auf regelmäßige Kleingruppen und den Sonntag. Ob das gut ist oder nicht, muss jeder mit seinem Gewissen (und dem Heiligen Geist) vereinbaren und entsprechend reagiere.
Arbeit am Sonntag = Hölle?
Vielleicht bekommt der eine oder andere Angst, weil er aus beruflichen Gründen Sonntags arbeiten muss (zum Beispiel bei der Feuerwehr) und ein schlechtes Gewissen hat: Die Frage an einem Sonntag zu arbeiten ist keine Frage zwischen Himmel und Hölle.
Der Glaube und das Vertrauen in Jesus Christus ist die einzige Möglichkeit in das Himmelsreich zu kommen. Die absolut einzige. Der Mensch kann nichts anderes tun oder lassen, um in den Himmel zu kommen. Wenn du daran glaubst, dass Jesus der Retter ist, ist ein Sitz im Himmel sicher.
Aber: Wenn du dauerhaft ein schlechtes Gewissen hast an einem Sonntag zu arbeiten (und ständig den Gottesdienst zu verpassen), solltest du vermutlich etwas verändern. Dies kann sich im Grunde bereits nur positiv auf das Leben auf dieser Erde auswirken, wenn du Gott vertraust. Für die Ewigkeit zählt die Beziehung zu Gott.
Zusammenfassung – Arbeiten oder nicht?
Wenn wir uns vollständig nach dem Beispiel der Bibel halten, dann müssten wir uns jeden Tag mit anderen Christen treffen. Im neuen Bund gibt es keinen festen Tag für Gott – jeder Tag soll Gott geweiht werden. Daher muss jeder Christ für sich entscheiden, ob er Sonntag arbeitet oder nicht.