Ist ein Glaube erlaubt, ohne dass eine Kirchensteuer gezahlt werden muss? Muss ich mich an irgend ein Institut binden, dass mir zwanghaft irgendwelches Geld abzwacken will und ich nichts davon habe? Theoretisch kann man für diese Frage viele Fässer aufmachen, doch ich versuche sie so direkt wie möglich zu beantworten.
Zu allererst ist es im großen und ganzen erlaubt an Gott zu glauben, ohne Mitglied einer Kirche zu sein und entsprechende Steuern zu zahlen. Am Ende entscheidet der persönliche Glaube und die persönliche Beziehung zu Gott, ob jemand in den Himmel oder die Hölle geht;- das sei als Hauptaussage festgelegt. Dabei ist egal wie viel Geld in die Kirche geflossen ist oder nicht.
Kirche ohne Kirchensteuer?
Jetzt kommt das aber. Aber: Ich bin ein Verfechter davon, dass es nur eine Wahrheit gibt und diese Wahrheit in der Bibel steht. Nur in einer (vernünftigen) Kirche sehe ich die Möglichkeit, dass die Wahrheit korrekt gelehrt wird und auch so vorgelebt werden kann. Ohne eine solche Leitung besteht die Gefahr ein eigenes Bild von Gott zu fabrizieren, welches nicht der Realität entspricht. Das heißt nicht, dass alle Kirchen stets die Wahrheit predigen. ich sage: Es ist nur deutlich wahrscheinlicher.
Eben diese Kirchen haben ihre direkten oder indirekten Regeln. Manche evangelischen freien Kirchen erwarten, dass “der Zehnte” bezahlt wird, da es ein biblischen Prinzip es dies zu tun. Andere bauen komplett auf Spenden auf und appellieren auf die Moral der Mitglieder. Das Konzept “Geld und Christ” wird in jeder Kirche anders gehandhabt.
Der letzte Absatz gilt natürlich nur für Freikirchen. Die Landeskirche hat einen Deal mit dem Staat, der für sie einen bestimmten Prozentsatz einsammelt.
Fest steht allerdings: Die allermeisten Kirchen brauchen Geld. Ob jetzt für Räumlichkeiten, Personal oder einfach nur Anschaffungen. Ohne Geld funktioniert leider unsere Gesellschaft nicht. Das gilt auch für die allermeisten Kirchen.
Steuern werden aber nur für die Landeskirche abgeführt. Bei Freikirchen sind das immer Spenden.
Ist die Kirchensteuer eine Frechheit?
Manche halten die Kirchensteuer für eine Frechheit. Ich auch. Allerdings nicht aus der Tatsache, dass irgendwie Geld gehortet wird oder dies für irgendwelchen Quatsch ausgegeben wird, sondern aus dem Glauben an Gott heraus.
Ich glaube daran, dass der Glaube an Gott und die Zahlung an die Kirche private Dinge sind, die eine quasi-öffentliche Wirkung haben. Jeder Gläubige muss selbst für sich entscheiden wie viele Ressourcen er oder sie in das Reich Gottes stecken möchte – das können Geld, Zeit oder sonstige Spenden sein. Der eine findet das Prinzip des Zehnten absolut korrekt, der nächste spendet was ihm auf dem Herzen liegt.
Die Beziehung zu Gott ist eine absolut private Sache. Daher finde ich die Kirchensteuer eine Frechheit. Sie macht das Glauben an Gott zu einer Gesetzmäßigkeit, ohne das es dazu einen Grund gibt. Dazu begibt sich die Landeskirche in eine quasi Abhängigkeit vom Staat, die die Lehre verwäscht. (Aber das nur am Rande)
Fazit: Glaube an Gott ohne Kirchensteuer ist möglich
Ich denke dass ein Glauben an Gott ohne Kirchensteuer absolut möglich ist. Niemand sollte sich von der Zahlung einer Steuer den Weg in den Himmel versperren lassen. Allerdings: Ein Christ sollte unter Christen leben und da gehört in der Regel das investieren von Ressourcen (Geld, Zeit…) dazu. Die Menge aber sollte zwischen dem Gläubigen und Gott vereinbart werden