Auf den ersten Blick wirkt beten sehr einfach: Mund auf und los. Doch wir Menschen stellen uns immer wieder geistige und irdische Hindernisse in den Weg. Mit den folgenden 10 Tipps zum Beten möchte ich dir helfen weniger verkrampft dem Schöpfer gegenüberzutreten, ihn zu achten und in der Nähe des himmlischen Vaters zu sein.
Diese 10 Tipps sollen als das gesehen werden was sie sind – 10 Tipps! Keiner dieser Tipps ist in Stein gemeißelt oder gar ein “muss”, um mit Gott zu reden. Sie dienen “gelegentlich” dazu dir persönlich zu helfen.
Tipp 1: Sprich mit Gott mit “Du” an
Wenn du andere Menschen mit “Du” ansprechen kannst, macht es die eine oder andere Kommunikation viel leichter, oder? Genauso ist es mit Gott.
Ich verstehe vollkommen, dass es dir schwerfällt den Schöpfer des Universums, den Erschaffer alles Lebens und den Richter in Ewigkeit, einfach mal zu duzen. Das zeichnet dich sehr aus! Da hast du immerhin genug Respekt vor Gott ihn nicht einfach so zu duzen.
Doch denken wir an Jesus zurück, der Gott einfach mal “Daddy” genannt hat. Oder an das Vater unser, in dem es heißt “der du bist im Himmel” und nicht “der Sie sind im Himmel”! (Weiteres über das Vater unser kannst du hier nachlesen)
Gott erlaubt es jedem Anhänger ihn zu duzen! Also Fang doch einfach an!
Tipp 2: Plane dir mindestens 20 Minuten Zeit ein
Ich habe nichts gegen das klassische Stoßgebet – doch in einer Gebetszeit sollte eins wichtig sein: Die Zeit.
Daher plane dir von vornherein ein gewissen Zeitraum ein, den du ganz alleine für Gott widmest. Im Zweifelsfall schreibe es in den Kalender! In unserer hektischen Welt brauchen wir, gerade am Anfang unseren Glaubenslebens, feste Rituale und feste Zeiten zum beten.
Ich empfehle dir mindestens 20 Minuten am Stück zu beten. Das bedeutet nicht zwingend 20 Minuten lang Gott mit seinen Sorgen zuzutexten – es kann auch einfach mal bedeuten, dass du 20 Minuten dasitzt und versuchst Gottes Stimme wahrzunehmen.
Tipp 3: Schweigen kann auch Gebet sein
Wenn dir nicht nach reden ist… dann schweige! Der Heilige Geist übersetzt selbst stöhnen und atmen und trägt dadurch deinen Kummer und Sorgen vor Gott.
Außerdem hilft das Schweigen, dass du zur Ruhe kommst und nicht über Gottes Stimme “quatscht”.
Tipp 4: Begibt dich an eine ruhige Stelle, an einen ruhigen Raum
Inzwischen wirst du gemerkt haben, worum es bei fast jedem dieser Tipps geht: Es geht darum in der Ruhe Gottes Stimmte zu hören und darauf zu lauschen, was er dann möchte.
Nun kannst du dir vorstellen, dass eine laute Umgebung nicht gerade dafür geeignet ist, dass du zur Ruhe kommst.
Wenn deine Mitbewohner / Ehefrau / Kinder unbedingt Fernseh gucken wollen – dann gehe in einen anderen Raum. Das macht auf der einen Seite ein wenig Eindruck auf die anderen (nach dem Schema: Der/Die nimmt das ja renst) und auf der anderen Seite wird Jesu Anweisung “in sein Kämmerlein zu gehen und zu beten” deutlicher erfüllt.
Tipp 5: Gehe (alleine) spazieren
Du hast hat keinen Extra-Raum zur Verfügung oder magst es nicht dich in eine Zimmer zu sperren? Dann gehe raus und suche dort einen ruhigen Ort. Ich bin mir sicher, dass du dort einen ruhigeren Ort findest, an dem du alleine bist.
Am besten du gehst in den Wald oder an einem Kanal entlang. Dort sind zwar Menschen, aber das sind Jogger und andere Menschen, die dich oft nicht stören… sollten sie “stören”, dann erzähle ihnen von Gott. Dadurch gewinnst du eine Seele für Gott oder wirst von der Person nie wieder angesprochen…
Tipp 6: Schließe dich auf dem Bad ein!
Dieser Tipp ist der letzte “Gehe an einen ruhigen Ort”-Tipp, versprochen! Doch vermutlich hörst du ihn viel zu selten: In (fast) jeder Wohnung und in jedem Haus gibt es mindestens ein Zimmer, in dem respektiert wird, dass du alleine bist… und das ist das Bad!
Nimmt man mal sehr kleine Kinder raus, wird dich jeder alleine auf die Toilette lassen. Dort kannst du oft auch den Raum abschließen und bist eines – alleine. Ob du da jetzt die Einrichtung verwendest oder ein kurzes Gebet sprichst, dürfte niemand wirklich unterscheiden können.
Vielleicht kann man das nötige mit dem praktischen Verbinden… Ich zum Beispiel habe mir angewöhnt bei jedem Duschgang mindestens das “Vater unser” zu beten.
Genauer dürfte das Gebot des “ins Kämmerlein zurückziehen” nicht verfolgt werden können.
Tipp 7: Lese am Ende deiner Worte in der Bibel
Die Bibel ist das Wort Gottes. Insofern solltest du eh regelmäßig darin lesen. Doch ich empfehle dir eines: Gehe noch einen Schritt weiter und beende deine (längere) Gebetssitzung mit dem Wort Gottes.
Egal was wir vorher gebetet haben – ob wir Gott beschimpft, angeschrien, angebettelt, gedankt oder sonst was haben… lasse Gott zum Schluss zu Wort kommen. Natürlich kann es sein, dass er dir bereits schon vorher etwas sagt, aber leider ist das nicht immer so (oder du hörst es nicht… wer weiß)
In dem du Gottes Wort liest, lässt du Gott auf jeden Fall zu Wort kommen. Am besten bittest du ihn dir etwas in der Bibel zu zeigen, was dir oder ihm wichtig ist. Dann schlägst du eine “zufällige” Seite auf und liest, was du findest.
Tipp 8: Bedanke dich am Anfang bei Gott, dass er dir zu hört
Dieser Tipp klingt super banal. Dieser Tipp kann dir aber helfen die Dankbarkeit gegenüber Gott immer stärker aufzubauen. Viele Menschen vergessen Gott zu danken. Und wenn sie ihm danken, dann für Dinge, die er gemacht hat.
Ich denke, dass Gott uns Menschen zu hört, verdient bereits seinen Dank! Immerhin hat er Jesus dazu auf die Erde geschickt und ihn kreuzigen lassen (Thema Hohepriester, für die Theologen unter uns).
Egal was du von Gott willst, egal wie aufgeregt du bist, egal ob du dich bei Gott beschweren willst – Bedanke dich am Anfang bei Gott! Du kannst zum Beispiel folgenden Satz verwenden: “Ich bedanke mich bei dir, dass du meine Gebete erhörst und bitte dich darum auch jetzt meine Anliegen anzuhören”…oder welche Worte du auch immer verwenden willst.
Tipp 9: Verwende deine eigenen Worte – auch wenn es für andere “nicht richtig” klingt
Vielleicht kennst du das: Du bist in einer Gebetsrunde und alle könne so schön beten. Ihnen laufen die einzelnen Worte über die Lippen und klingen so, als würden sie neue Psalme erschaffen… Und dann bist du da, der gerade mal “Tja… Danke, Gott” raus bekommt. Und das kann doch sehr einschüchtern.
Mein Tipp: Ignoriere, was andere denken können. Ja, ignoriere sogar was Gott denken könnte und denke dir eher: “Gott hat mich so erschaffen, dann muss er auch damit leben”. Schmeiße einfach so viele “geils”, “Jo! Alter!” oder andere “peinlichen” Worte in dein Gebet. Verstelle dich nicht oder versuche besonders gut oder biblisch zu klingen.
Sprich so, wie du im Alltag sprichst. Gott versteht dich schon.
Tipp 10: Bete täglich und räume Gott feste Zeiten ein
Egal wie lange oder wie intensiv: Bete täglich zu Gott. Räume dir jeden Tag einen gewissen Zeitraum ein, der nur die und Gott gehört. Halte diese Zeiten heilig und versetze Gott nicht ohne Grund. Das hört sich zwar wie der blutigste Anfängertipp an – aber selbst erfahrenere Christen räumen Gott nicht immer Zeit ein.
Ja. Es gibt Menschen, die schaffen das mit der Zeit auch ohne festen Termin. Doch in der Hektik der menschlichen Welt kann Gott zu kurz kommen – kann, aber sollte nicht.
Wann du diesen Zeitraum einrichtest ist übrigens egal. Mache es am besten so, dass du es gut einhalten kannst. Wenn du ein früher Wurm bist, dann mache es morgens. Wenn du eine lange Mittagspause auf der Arbeit hast, nutze diese. Wenn du eher zu den Nachteulen gehörst, setze die Zeit in den Abend.